Happy Moment of History
Vierkanal-Videoinstallation 20 Min.
Ich treffe Eman, Ashraf und Hamdy kurz nach der Revolution in Ägypten. Es sind Freunde von mir, und sie alle haben intensiv, jeder in seiner Art, die Tage auf dem Tahir-Platz erlebt. Ich verdichte diese Interviews zu einer synchronen Dreikanalvideoprojektion im Loop, um ihre Zeugnisse dieser historischen Ereignisses dem Vergehen der Zeit auszusetzen. Ein Monitor im gleichen Raum mit einer Live-Übertragung des Tagesprogramms von Al Jazeera stellt die Erzählungen von Eman, Ashraf und Hamdy in Bezug zum dauernd sich neu schreibenden Zeitverlauf, den wir auch Geschichte nennen.
Technische Angaben:
Drei synchrone Videoprojektionen mit Ton im Loop an drei Wände in einem Raum. Live-Stream des Tagesprogramms von Al Jazeera auf Monitor mit Ton im selben Raum wie Videoprojektionen. Unterstützt durch den Kunstkredit Basel, 2011
2013 Ausstellungsraum Klingental Basel
https://www.ausstellungsraum.ch/de/aktuell_detail/id-32-projections.html
http://sibylleryser.ch/streulicht/
Pressestimme:
«Die Frage nach dem Verhältnis von Kunst und Realität kann man auch in Bezug auf die Arbeiten Thomas Isler stellen. Stärker noch als bei Kneubühler wirkt der dokumentarische Charakter seiner Filme. Zwei davon präsentiert er im Klingental. Bald wird klar: Isler interessiert sich für Menschen und ihre Schicksale – persönliche oder kollektive. Für eine seiner Arbeiten, «Orientalisches Café» befragte er 2007 Ägypterinnen und Ägypter zu den Auswirkungen des 11. September 2001 auf ihren Alltag. Einige davon besuchte er nun wieder, um eine Art Fortsetzung zu drehen: In «Happy Moment of History» sprechen drei Zeitzeugen der ägyptischen Revolution über persönliche Erlebnisse während der Ereignisse rund um den Tahrir-Platz in Kairo.
Drei Projektionen sind es, an drei der vier Wände eines Raumes geworfen, die im Wechsel die einzelnen Personen zu Wort kommen lassen. An der vierten Wand hängt ein Fernseher, auf dem ein Live-Stream des TV-Senders «Al Jazeera» zu sehen ist. Während die erzählten Erinnerungen der Personen mehr und mehr zu historischen Zeugnissen werden, hält uns dieser Fernseher den Spiegel der Gegenwart vor.»
Tageswoche, Karen N Gerig